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„Es geht darum, irgendwie einen dreckigen Sieg einzufahren“

Erstellt von Uwe Serreck | |   1. Männer

Nach dem Erfolg in Helmstedt will das Oberliga-Team des HV Barsinghausen

zu Hause gegen den VfL Hameln nachlegen / Gruselige Heimbilanz

Der HV Barsinghausen hat am vergangenen Wochenende durch den 29:23-Sieg in Helmstedt vorerst seinen freien Fall in der Oberliga gestoppt. Um eine Trendwende im Abstiegskampf einzuleiten, müsste die Mannschaft von Sebastian Reichardt am Sonntag (17 Uhr) in heimischer Halle im Nachholspiel gegen den VfL Hameln nachlegen.

„Wir müssen endlich mal zu Hause punkten“, ist sich der HVB-Coach der Bedeutung des Spiels bewusst. Die Heimbilanz ist gruselig. Seit Saisonbeginn konnten die Fans noch keinen Punktgewinn in der Glück-Auf-Halle bejubeln. Das soll sich am Sonntag ändern. Die Rattenfänger zählen für Reichardt zu den Gegnern, gegen die das grundsätzlich möglich ist, zumal der VfL nach einem guten Start durch drei Niederlagen in Folge aus dem Tritt geraten ist. Ohnehin sei außer gegen die drei Topteams der Tabelle vor eigenem Publikum grundsätzlich jede Mannschaft schlagbar. Klar ist aber auch: „Für einen Tabellenvorletzten ist jedes Spiel eine Herausforderung. Es geht darum, dass wir es schaffen, nach 60 Minuten irgendwie einen dreckigen Sieg einzufahren“, sagt Reichardt.

Noch kein Corona-Fall beim HVB

Ebenso wie Kreisläufer Jens Pallein wird Torhüter Andre Hübner gegen seinen früheren Klub aus privaten Gründen fehlen. Im ursprünglichen Spielplan war dieses Wochenende frei. Weil der Handball-Verband Niedersachsen (HVN) im Dezember die Saison unterbrach, mussten drei Nachholspiele terminiert werden. Jetzt war eine Möglichkeit dafür. Ein Fragezeichen steht außerdem hinter dem Einsatz von Maximilian Schulze (Schulter), ansonsten ist der HVB-Kader komplett – sollte es nicht doch noch eine Corona-Infektion im Team geben. Im Gegensatz zu anderen Vereinen der Liga sind die Barsinghäuser davon bisher verschont geblieben. Wie die ersten beiden Spieltage im neuen Jahr zeigten, wurden schon einige Partien abgesagt. Teilweise wohl auch, obwohl nur ein Spieler positiv auf das Virus getestet worden war, es aber jeweils verletzte Spieler gab. „Ich finde das grundsätzlich schwierig, das Spiel sofort zu verlegen. Der Ausfall von einem oder zwei Spielern ist zu verkraften“, sagt der HVB-Coach. Außerdem gebe es das strenge Hygienekonzept des HVN. Wer sich daran hält, sollte kein Problem haben. Nach fast zwei Jahren Pandemie müsse man allmählich lernen, mit der Situation zu leben, sagt Reichardt.

Der Trainer geht davon aus, dass die Spitze der Omikron-Welle noch nicht erreicht ist. Wenn die Vereine schon jetzt Spiele bei der erstbesten Gelegenheit absagen, besteht die Gefahr eines Saisonabbruchs. Das sei vielleicht im Interesse abstiegsgefährdeter Vereine, aber keine Lösung. „Dann wird es in der kommenden Saison nicht leichter“, sagt der Barsinghäuser Übungsleiter.

Hinzu kommt eine weitere Unwägbarkeit: Es ist völlig offen, wie viele Teams aus der 3. Liga absteigen. Noch gibt es vom HVN keine Aussage, wie der Verband damit umgehen wird. Nach der bisher geltenden gleitenden Skala müssten dann entsprechend mehr Teams aus der Oberliga absteigen. „Das macht die Planung schwierig“, sagt Reichardt, der viele der drohenden Szenarien für ein hausgemachtes Problem des HVN hält. Beim HVB stehen acht Spieler im Kader, die älter als 30 Jahre sind. Es wird einen größeren Umbruch geben. Die Gespräche mit möglichen Neuzugängen laufen. Doch die Spieler möchten natürlich wissen, in welcher Liga der Verein in der nächsten Saison spielt.

 

Ein Bericht von Uwe Serreck aus den Calenberger Nachrichten vom 29.01.2022