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Zu ängstlich beim letzten Angriff (Calenberger Zeitung)

Erstellt von Lars Schöttker | |   1. Männer

HV Barsinghausen muss bittere 24:25-Heimniederlage gegen TSV Burgdorf III hinnehmen / Reuters Risiko zahlt sich nicht aus.

Die Männer des HV Barsinghausen können in der heimischen Glück-Auf-Halle in dieser Saison nicht punkten: Die Mannschaft von Sven Reuter hat eine bittere 24:25 (14:16)-Niederlage gegen die TSV Burgdorf III kassiert und setzte damit ihre Talfahrt in der Oberliga fort.

Nach dem Abpfiff winkten die Barsinghäuser Spieler ins Publikum und bekamen den aufmunternden Applaus ihrer Fans. Irgendwie war es wie beim Silvestersketch „Dinner for one“, es fühlte sich an wie
eine Wiederholung vorheriger Ereignisse. 60 Minuten hatte die Mannschaft wieder alles in die Waagschale geworfen, um nach einer dramatischen Schlussphase doch mit leeren Händen dazustehen.

Anderthalb Minuten vor Schluss gab es Siebenmeter für die Gäste. Fragwürdig, da Luca Eckelmann den Wurf von Burgdorfs Spielertrainer Kilian Kraft sauber geblockt hatte. Trotz der Diskussionen behielt HVB-Keeper Timo Wegner die Nerven und gewann das Duell gegen Renke Rohrweber. Die Zuschauer jubelten, doch im Gegenzug scheiterte auch Maik Bokeloh. Nachdem auch die TSV nur den Pfosten traf, blieben 30 Sekunden, um den verdienten Punkt zu retten. Eine klare Chance gab es aber nicht mehr. Der Wurf aus zehn Metern von Johannes Sonneborn war leichte Beute für den Burgdorfer Torhüter. „Den letzten Angriff haben wir zu ängstlich gespielt“, gab Reuter zu.

An der letzten Szene lag es aber nicht, dass es im vierten Heimspiel die vierte Pleite gab. Spielerisch hatte der HVB über weite Strecken Vorteile, ging aber wie schon in den vergangenen Wochen fahrlässig mit seinen Torchancen um. Allein in den ersten fünf Minuten verballerte Kreisläufer Jens Pallein zweimal freistehend, sodass Burgdorf mit 3:1 in Führung ging. „Wenn die reingehen, ändert sich der ganze Ablauf des Spiels“, ärgerte sich Reuter. So musste seine Mannschaft wieder einem Rückstand hinterherlaufen, zeigte sich aber unbeeindruckt. Die Abwehr stand gut, doch Mitte der ersten Hälfte häuften sich die Ballverluste, was die Gäste im Gegenstoß bestraften und auf 11:6 (18. Minute) erhöhten. Dank der Paraden des starken André Hübner im Tor kamen die Calenberger zurück. Lohn war der 13:14-Anschluss durch Maximilian Schulze (28.). Pech nur, dass der letzte Wurf von Johannes Sonneborn an den Pfosten klatschte.

Rückschlag weggesteckt

Die Zuschauer hatten nach dem Pausengetränk noch nicht wieder richtig Platz genommen, da hieß es nach zwei schnellen technischen Fehlern schon 14:18. Auch diesen Rückschlag steckten die Hausherren mit einer beeindruckenden Moral weg. Die aggressive Abwehr holte viele Bälle und Bokeloh verkürzte auf 19:21 (42.). Danach scheiterte er aber gleich zweimal beim Siebenmeter. Es waren nur zwei von etlichen Möglichkeiten, um das Spiel zu kippen. Per Doppelschlag bestraften die Gäste die Unzulänglichkeiten mit dem 24:20 (51.). Reuter ging jetzt volles Risiko und brachte den siebten Feldspieler. Das Risiko zahlte sich aus, denn Schulze, Bokeloh und Sonneborn verkürzten drei Minuten vor dem Ende auf 23:24. Den verdienten Lohn gab es am Ende aber nicht.

HV Barsinghausen: Wegner, Hübner – Bokeloh (9 Tore/4 Siebenmeter), Schulze (4), Schulze Schwering, Pallein, Eckelmann, Sonneborn (alle 2), Lausecker, Loh (beide 1), Lippert (1/1), Narten, Obrock, Spannuth.

 

Ein Bericht von Uwe Serreck aus der Calenberger Zeitung vom 08.11.2021.